„Guten Tag, ich heiße Dan!“
Das bekommt man von Godsized auf Deutsch zu hören, wenn man nach einen Statement für die deutschen Fans fragt. Lux Eterna hat die Jungs von Godsized in Köln für ein Interview getroffen und sehr interessante und lustige Antworten bekommen. Schlagzeuger Dan Kavanagh und Gitarrist Neil Fish standen Lux Eterna Rede und Antwort, ab und zu sogar auf Deutsch.
Lux Eterna (LE): Wie kann man Godsized mit einem Wort am besten beschreiben?
Neil: Rock.
Dan: Überwältigend. *alle lachen*
Neil: Laut wäre auch gut.
Dan: Stimmt, laut ist am besten, das nehmen wir!
LE: Welchen Song mögt ihr von euren eigenen am Besten?
Neil: Mein Lieblingssong ist „Head- Heavy“, weil es unser letzter Song ist und ich nie die Schnauze voll hab ihn zu spielen. Und weil es meiner Liebster live ist. Wir haben hunderte von Shows gespielt, aber der wird nie langweilig. Bei anderen Songs denkst du dir, ach nein, der schon wieder, aber bei „Head- Heavy“ hatte ich nie dieses Gefühl. Er kommt auch beim Publikum gut an und alle gehen voll ab.
Dan: Mein Lieblingssong ist… *überlegt* „The Phoney Tough and the Crazy Brave”. Ich liebe den Chorus. Aber ich denke, es ist „Walking Away”. Das kickt, der geile Riff. Der ist heavy.
LE: Wer schreibt bei euch die Songs?
Neil: Es ist mal, so mal so. Glen, unser Sänger, ist der geborene Songwriter. Du kannst auch einen Song von Anfang bis Ende schreiben, ihn in den Proberaum mitbringen und keiner mag ihn. Und manchmal sitzen wir alle beisammen, einer fängt einen Riff an, der andere hat dann eine andere Idee dazu und so kommt dann ein Song zustande. Und das ist auch die beste Art einen Song zu schreiben, als Team.
LE: Welche Einflüsse habt ihr?
Neil: Jeder hat einen gewissen Pool an Musik, den er hört und in deine Musik überschwappt. Dan hört Musik, die Gavin nicht mag und so weiter. Mein Einfluss als Gitarrist, ist Slash. Ich höre aber auch einiges an Bluesmusik. Es ist als Musiker wichtig nicht nur Musik aus der Sparte zu hören, die du selbst spielst, sondern auch über den Tellerrand zu schauen. Du wiederholst dann nur alles. Wenn du Jazz in einer Metalband hörst, hilft es dir und deiner Musik.
Dan: Ihr werdet es nicht glauben, aber ich höre unglaublich gern Jazz.
*Dan und Neil fangen an zu lachen*
Neil: Wenn Dan sein IPod anhat und Musik laufen lässt und du nur irgendwelche Trompeten hörst *Neil macht Trompeten nach* Da fragt man sich, was zur Hölle hört der sich an?! Das ist immer sehr lustig!
Dan: Ich liebe es! *alle lachen*
LE: Seid ihr Vollzeitmusiker?
Neil: Nein, leider. Ich hab zuhause ein kleines Geschäft, dass ich von zuhause aus leiten kann. So habe ich Zeit zum Touren und bleibe flexibel, um auch Bandsachen zu erledigen. Es wird heutzutage immer härter ein Vollzeitmusiker zu sein. Da gibt’s nicht mehr viel Geld zu holen.
Dan: Das wäre der Jackpot, ich kenne aber niemanden, der wirklich nur von seiner Musik leben kann. Die Einzigen, die ich kenne, geben noch Unterricht. Und ich bin der schlechteste Schlagzeuglehrer der Welt! *lacht*
LE: Habt ihr einen Plattenvertrag in Aussicht?
Neil: Ja und Nein. Im Sommer nehmen wir die neue Platte auf. Und dann werden wir die CD zu den verschiedensten Labels schicken. In der Vergangenheit haben ein paar Plattenfirmen Interesse an dieser Band gezeigt und haben gesagt, wenn ihr eine CD habt, dann kommt zu uns. Und wenn die uns gefällt, werden wir euch unter Vertrag nehmen. Aber ich glaube, dass diese klassische Geschichte mit der Plattenfirma nicht mehr gibt.
Dan: Ja, da kann man einfach nicht mehr so viel Geld holen wie früher. Als ich als Musiker anfing, sollte man unbedingt einen Plattenvertrag haben. Heute ist das nicht mehr so.
Neil: Manchmal ist es auch besser die Sachen selbst zu machen, weil dann bleibt auch dein verdientes Geld bei dir. Wir machen das meiste Geld mit Merchandise und den Auftritten. Deswegen ist es gerade für die Band am besten nicht unter Vertrag zu stehen. Es ist einfach kompliziert.
Dan: Wenn´s aber klappt, dann nehm ich das Geld aber! *lacht*
LE: Wie seid ihr an Black Label Society herangekommen? (Anmerkung: Letztes Jahr waren Godsized zusammen mit Black Label Society im Rahmen der Berserkertour auf Europatournee)
Neil: Wir haben Zakk Wylde eine CD von uns in London gegeben. Das war im Sommer vor der Tour. Und ich bin sicher, dass viele Zakk eine CD von sich geben und die danach im Müll landet. Wir hatten aber Glück, er gab die CD seinem Sohn zum anhören und er mochte es. Er sagte zu seinen Dad, dass er sich doch die CD anhören solle. Er tat es und wir handelten die Sache mit der Tour aus.
Der Kontakt zu BLS war klasse. Die Jungs sind richtig, richtig cool, sie schauten nach uns und schlossen uns ins Team mit ein. Wir sind auch immer noch in Kontakt. Unser Sänger Glen und Zakk twittern die ganze Zeit.
LE: Und was hat euch die Tour gebracht?
Neil: Die Tour eröffnete uns Europa. Erst dadurch können wir Headline-Shows wie beispielsweise in Köln machen.
Dan: Es war eine tolle Erfahrung, deine Band auch vor anderen Fans präsentieren zu können.
Neil: Die Black Label Fans sind ziemliche Hardcore-Fans und manche hören nichts anderes als ihre Musik. Wir waren besorgt, dass es hart wird vor diesen Leuten zu spielen. Aber es hat geklappt.
LE: Ihr habt einige deutsche Shows bei euch im Tour-Kalender stehen. Gibt´s einen speziellen Grund dafür?
Neil: Frankreich und Deutschland sind die Länder auf dem europäischen Festland, bei den wir glaube ich am Besten ankommen. Wir haben in Frankreich gespielt und die Franzosen können echt taff sein.
Dan: Aber bei uns waren die echt gut drauf!
Neil: Genauso wie in Deutschland: Die verstehen einfach was wir machen und wofür wir stehen. Und wir lieben dieses Land. Es ist voll an tollem Bier *schmunzelt* und es sind einfach tolle, nette Leute dort.
LE: Welcher Auftritt war der beste für euch und warum?
Dan: Bei dieser Tour waren es… München und Hamburg. Die Location in München war klasse und das Publikum war toll. Ich sage: München.
Neil: Mein bester war „Minga“.
Dan schaut ganz irritiert
Neil: Das ist das bayrische Wort für München! *alle lachen* Ja, die Location war super, die Zuschauer auch. Hamburg war auch klasse und die lassen einen wirklich wissen, wenn man scheiße ist. Und wir waren echt glücklich, dass sie uns mochten.
LE: Kleiner stickiger Club oder großes Festival?
Neil: Finanziell ist für eine Band das Festival besser, weil du mehr Leute erreichst. Ich würde aber immer den stickigen Club bevorzugen, immer. Da kommt das Feeling viel besser rüber, weil du näher am Publikum bist. Bei einer großen Show ist die Band von den Fans getrennt. Bei einer kleinen sind aber alle ein Team. Jeder schwitzt und wir sind alle zusammen. Da ist ein Energieaustausch zwischen Publikum und Band vorhanden.
Dan: Je näher du ans Publikum rankommst, desto besser ist es. Definitiv. Am besten ein kleiner grausiger Club voll mit verrückten Leuten.
Neil: Voll mit verrückten Deutschen! *lacht*
LE: Was habt ihr in 5 Jahren vor?
Dan: Am Leben bleiben *lacht*
Neil: In fünf Jahren wäre es cool, das hier weiter zu machen und davon leben zu können.
Dan: Black Label Society mit auf Tour zu nehmen *schmunzelt*
Neil: Stimmt, weitertouren und mit Godsized weitermachen.
Dan: Wenn wir davon leben könnten, könnte ich als glücklicher Mann sterben. Das wäre echt fantastisch.
Neil: Wir wollen kein Rockstar-Leben und eine Villa in den Hollywood Hills haben. Nur eben die Rechnungen damit bezahlen zu können. Das wäre alles. Aber ich würde auch gerne eine Rockstar sein und in den Hollywood Hills wohnen. Wäre natürlich auch super *grinst*
LE: Was habt ihr den deutschen Fans noch mitzuteilen?
Dan: Guten Tag, ich heiße Dan! *auf Deutsch*
Neil: Servus! Vielen Dank für die Unterstützung und es ist einfach wunderbar für euch zu spielen. Und wir versprechen öfter nach Deutschland zu kommen! Danke!
Wenn ihr mehr über Godsized wissen wollt, geht einfach auf https://www.facebook.com/Godsizedband !
Carolin Deiß